Der
Brückenzug C (Straßenbahnbrücke) der Carolabrücke stürzte am 11.09.2024
gegen 3 Uhr ein. Es kam keine Person zu Schaden. Nur 10 Minuten vorher
war eine Straßenbahn über die Brücke gefahren. Die Meldung auf NINA
wollte keiner glauben, doch es war Realität.
Der
Einsturz der Carolabrücke war für alle Dresdner ein unfassbares
Ereignis. Auch Tage danach hatte man dies noch nicht verarbeitet.
Schon kurz danach machte sich Unbehagen breit. Hochwasser (am Pegel
Dresden bis 8m) wurde für wenige Tage später angekündigt. Die
Beseitigung des zuerst eingestürzten Mittelteils war nicht möglich. Der
verbliebene Neustädter Teil war akut einsturzgefährdet und durfte
keinesfalls den Abfluss zusätzlich behindern. Mit einigen Sprengungen
wurden Schienen und Fernwärmeleitungen gekappt. Den Rest machte das
Brückenteil selbst und stürzte kurze Zeit später ein. Nun stand eine
gigantische Aufgabe an, die Betonteile mussten bis spätesten Sonntag
(15.09.2024) verschwinden.
Das
Unmöglich wurde aber bereits nach 47 Stunden bis zum Sonnabendabend bewältigt. Bis zu 13
Großgeräte mit einem Gewicht von über 40t, 18 Sattelzüge, 10
Abräumcontainer und 150 Arbeitskräfte haben dies geschafft. Die
Bundeswehr hat diese Aktion mit zwei Bergepanzern vom Typ Büffel abgesichert.
Ein Hydraulikservice stand ebenfalls abrufbereit.
Der
Dank der Dresdner gilt allen, die dies in unglaublich kurzer Zeit
bewerkstelligt haben!
Nun
beginnen bange Tage. Wie hoch wird der Elbpegel ansteigen und was wird
das Hochwasser anrichten.
Eine Frage bleibt, wie konnte das geschehen?
Nachtrag vom
16.09.2024: Dresden kommt vermutlich mit einem blauen Auge davon. Der
Hochwasserscheitel wird nun knapp über 6m erwartet. Das Unwetter wütet
vor allen in Tschechien, Polen, Rumänien und Österreich. Im
Riesengebirge fielen z.B. bis 500l/m², 2022 waren es "nur" 400l/².
Nachtrag vom
18.09.2024: Um7:58 Uhr wurde der Pegel von 6,00m (Alarmstufe 3)
erreicht. Im Laufe des Tages soll der Scheitel durch Dresden laufen. Der
Pegel soll nur noch geringfügig steigen. Der Pegel von Usti ist bereits
konstant.
Nachtrag vom 03.10.2024: Das
Hochwasser erreichte einen Maximalwert von 6,10m. Im Bereich der
Carolabrücke hat es keine weiteren Schäden gegeben. Als Ursachen sind
Korrosion der Spannstäbe und extreme Temperaturunterschiede im Gespräch.
Der Baubürgermeister hält einen Abriss des Zuges B für wahrscheinlich.
Die Ergebnisse zu Zug A soll es im ersten Quartal 2025 geben.
Mit der Brücke wurde eine
wichtige Fernwärmeleitung in den Dresdner Norden zerstört. Um die
Fernwärmeversorgung im Norden zu sichern, wurden Varianten untersucht.
Als einzig, in der kurzen Zeit realisierbare Variante, wurde ein
Notleitung auf dem
Fußweg der Augustusbrücke herausgearbeitet. Die Leitung soll Anfang
Dezember 2024 in Betrieb gehen.
Die Bildserie beginnt am Nachmittag des 14.09.2024. Tausende Dresdner wollten
sich auf beiden Seiten der Elbe mit eigenen Augen vom Einsturz der
Brücke und den Abbrucharbeiten überzeugen. |